Heutzutage kann man in jedem Supermarkt industriell hergestellte Tapenade kaufen. Sie schmeckt nicht schlecht, muss ich zugeben, aber werfen Sie einen Blick auf die Zutatenliste. Sie werden feststellen, dass sich in dieser Tapenade einige Zusatzstoffe verstecken, die angeblich den Geschmack verbessern oder die Haltbarkeit verlängern sollen.
Wie schön wäre es, wenn Sie Ihrer Familie oder Ihren Freunden eine Schüssel echte, originale und hausgemachte Tapenade servieren könnten. Ist das schwierig? Nein, denn für die Herstellung einer originalen Tapenade benötigen Sie nur wenige Zutaten.

Die Geschichte der Tapenade
Die kulinarische Geschichte fast aller Länder an den nördlichen Küsten des Mittelmeerraums weist viele Gemeinsamkeiten auf. Das liegt vor allem am Klima und den unwirtlichen (und ehemals waldreichen) Gebieten, aber auch an den Legionen der Römer. Sie brachten nicht nur ihre Soldaten an die oft unbewohnten Küsten, sondern auch ihre Kochkünste. Und sie übernahmen viele ihrer Rezepte von den Griechen, passten sie aber oft an ihren eigenen Geschmack an.

Das Wort Tapenade stammt aus den Départements Provençal und Okzitanisch, zwei südfranzösischen Departements. Es ist eine Verkleinerungsform von tapeno, was Kapern bedeutet. Letztlich lässt es sich auf das lateinische capparis (Kapern) zurückführen.

Erst 1880 erfand Chefkoch Charles Meynier vom Restaurant „La Maison Dorée“ in Marseille die Tapenade, um hartgekochte Eier zu garnieren. Er zermahlte Kapern und schwarze Oliven zu gleichen Teilen. Dazu gab er Sardellen und marinierten Thunfisch. Anschließend fügte er noch etwas Pfeffer, natives Olivenöl extra und sogar Cognac hinzu. Das Ganze wurde mit einem Schneebesen zu einer Paste verrührt. Diese extravagante Version der Tapenade hat sich jedoch nicht bewährt.

Die moderne Tapenade
Im Laufe der Jahre verschwanden immer mehr Zutaten aus Charles Meyniers Rezept. Auch hier gilt: Weniger ist mehr .

Übrig geblieben ist eine Tapenade, die nur aus schwarzen Oliven, Kapern und nativem Olivenöl extra besteht. Einfach zuzubereiten und herrlich rustikal im Geschmack.

Man könnte meinen, Perfektion sei nicht mehr zu verbessern. Doch wer online recherchiert, wird feststellen, dass heutzutage fast jeder versucht, Tapenade zu „verbessern“. Immer mehr Zutaten werden dem Rezept hinzugefügt, und wir greifen immer häufiger auf das aufwendige Rezept von Charles Meynier zurück.

Unser Rat: Ignorieren Sie diesen Unsinn und machen Sie die Version mit den wenigsten Zutaten.
Zutaten:
- 100 Gramm schwarze Oliven (vorzugsweise französische Niçoise , aber auch Kalamata sind erlaubt)
- Zwei Esslöffel Kapern
- Zwei Esslöffel natives Olivenöl extra
- Meersalz und schwarzer Pfeffer (nach Geschmack)

Vorbereitung:
- Oliven, Kapern und natives Olivenöl extra mit einem Mörser oder Stabmixer verrühren. Es ist in Ordnung, wenn noch ein paar Stückchen in der Tapenade übrig bleiben, das verleiht ihr etwas mehr Struktur. Daher nicht zu lange mixen.
- Ist die Tapenade etwas trocken? Dann fügen Sie noch einen Esslöffel natives Olivenöl extra hinzu.
- Anschließend die Tapenade mit etwas Meersalz und Pfeffer würzen.